30. München Marathon
Jürgen Geisert Kommentare 0 Kommentare
1., 2. und 20. Marathon, das sind die nackten Zahlen. Aber dahinter stecken für die 3 Marathonläufer jede Menge Emotionen, Leiden, Anstrengungen, manchmal sogar Schmerzen, Erleichterung, Freude pur und, und, und.
Ein Blick zurück: Schon Anfang des Jahres stand der 11.10.2015 bei einigen Marathonläufern vom Lauftreff JLG Waldbronn ganz dick im Laufkalender. Auf diesen Termin und damit den 30. Münchener Marathon hatten sich einige bei der Besprechung geeinigt. Eilig wurden die Anmeldungen getätigt und ein Hotel gesucht, gefunden und gebucht.
Leider blieben von ursprünglich 5 Interessenten nur 3 Läufer übrig. Yvonne konnte den Termin zeitlich nicht mehr unterbringen und Nicole hat sich im Laufe der Vorbereitung unglücklicher Weise eine Verletzung zugezogen. Für beide gilt, dass aufgeschoben, ja nicht gleichbedeutend mit aufgehoben sein muss.
Schon am Freitag reisten Ilona und Jürgen mit ihren Fans Andi und Elli nach München an. Kurz wurde noch die Umgebung des Hotels Ambiance Rivoli erkundigt, bevor es in den nahe gelegen Sendlinger Hof zum Abendessen ging. Dieses urbayrische Gasthaus wurde kurzerhand zur zentralen Anlaufstelle des Münchenaufenthaltes erkoren.
Am Samstag gingen diese vier in bayrischer Tracht gemeinsam zum Münchner Trachtenlauf beim Olympiazentrum. Der Lauf über gerade mal 3,2 km dient den Marathonläufern zum letzten Auslaufen am Vortag des Marathons, bietet andererseits aber auch die Möglichkeit in lockerer Atmosphäre Land und Leute kennen zu lernen. Anschließend holten Ilona und Jürgen ihre Startunterlagen ab und durchstöberten gemeinsam mit Elli und Andi die Marathonmesse. Ach ja, es gab auch noch den verdienten Lohn für den Trachtenlauf mit Weißwürsten, Brezel und Weißbier, alkoholfrei versteht sich.
Nachmittags führte Pirkko, eine Bekannte von Jürgen, durch einen kleinen Teil der Innenstadt mit Marienplatz, Liebfrauenkirche, Münchner Schloss, Hofbräuhaus, vielen kleinen versteckten Plätzen und herrlichen Aussichtspunkten. Rechtzeitig zum Besuch des Cafes „Gugelhupf“ stieß mit Moritz auch der 3. Marathonläufer zu der Gruppe. Er war mit dem Zug angereist und gerade erst in München angekommen.
Am Abend stand das Füllen der Kohlehydratspeicher auf dem Plan. Auserwählt wurde hierzu der Italiener gegenüber dem Hotel. Aber nicht jeder Plan hält was er verspricht. Die Pastagerichte entsprachen nicht mal einer Kinder- oder Seniorenportion, geschweige denn derer eines hungrigen Marathonläufers. Was blieb der Gruppe anderes übrig, als ein weiteres Lokal aufzusuchen. Also ging es wieder in den Sendlinger Hof (hätte man gleich tun sollen) und eine zweite Portion Spagetti war gleich bestellt und verzehrt. So gestärkt konnte nun wohl nichts mehr schiefgehen am nächsten Tag.
Wie so oft, begann der Marathontag mit leichtem Frühstück und leicht nervösen Akteuren. Als die direkten Vorbereitungen endlich abgeschlossen waren, machten sich Ilona und Jürgen auf den Weg zum Marathonstart. Dort fehlte leider Moritz am vereinbarten Treffpunkt. Alles Suchen half nichts, er blieb verschollen. Wie in Düsseldorf suchten Ilona und Jürgen gemeinsam den Startplatz und dort den Zugläufer mit der Zeit von 4:15 Std. Nette Gespräche vertrieben die Zeit bis zum Start und dann ging es endlich los. Wie abgesprochen liefen die Beiden wieder fast einen KM zusammen, bevor sich Jürgen leicht nach vorne absetzte. Von Moritz war weiterhin nichts zu sehen. Er hatte sich ganz vorne in den Block B reingezwängt und machte sich so etwas vorher auf die Strecke.
Highlights der Marathonstrecke waren selbstredend die eigenen Fans bei KM 5, 16, 32 und letztendlich beim Ziel im Stadion. Alle drei Marathonläufer waren sich einig, dass dies eine richtig große Unterstützung bedeutet, wenn zu bestimmten Punkten die Anfeuerung von außen kommt. Manchmal nicht nur die Anfeuerung, sondern auch ein neues Gel oder das Abnehmen von Armlingen oder einer Mütze. Auf der gesamten Strecke hilft auch, sich daran zu erinnern, wie viele Daumen von daheim gedrückt werden. Auch diesen Fans gilt der Dank der Läuferin und der Läufer. Ansonsten wird der Münchner Marathon geprägt von dem Lauf durch den Englischen Garten und einigen wenigen Stimmungsnestern. Höhepunkt hier, der Bereich des Marienplatzes, vorbei am Münchner Rathaus.
Alle Drei hatten in der Nachbetrachtung einen super Marathonlauf mit kleineren Schwierigkeiten und etwas schwindenden Kräften auf der zweiten Hälfte. Aber alle konnten den Zieleinlauf durch das Marathontor in das Olympiastadion in vollen Zügen genießen.
Als Jürgen seine Freude über den eigenen Lauf und die leichten Krämpfe nach dem Ziel wieder im Griff hatte, lag ihm schon Moritz überglücklich in den Armen. Er hatte seinen 1. Marathon gefinisht. Ganz ohne Gehpausen und in einer richtig guten Zeit, Läuferherz, was willst du mehr! Als kurz darauf auch Ilona bei ihrem 2. Marathon eine neue Bestzeit gelaufen war, kannte die Freude keine Grenzen.
Leider war es etwas zu kalt, so dass die hervorragenden Angebote im Runner´s Haeven nicht lange ausgekostet werden konnten. Die warmen Jacken, ein kurzes Aufwärmen in der Olympiahalle und das Wiedersehen mit Elli und Andi waren wichtiger.
Die Siegesfeier fand, wie sollte es anderes sein, wieder im Sendlinger Hof, statt. Diese Mal gab es richtiges Bier, deftiges Essen und sogar Nachtisch. Hatten sich auch alle am Tisch redlich verdient.
Ein herrliches Marathonwochenende fand so seinen verdienten Abschluss. München war für alle eine Reise wert. Der Marathon ist super organisiert, zwar nicht ganz flach, aber gut zu laufen.